Im Allgemeinen frage ich daher nicht mehr nur nach dem Warum, sondern
vermehrt nach dem Wie... (denn
das Warum ist meist schnell beantwortet.)
Das
Wie ist
für mich meist von größerem Interesse, da es viele Warum-Fragen
überflüssig macht. Zum Beispiel - Wie entwickelte sich
einst das Menschsein in seiner heute immer noch wirksamen Ausprägung?
(** konsanguin – verwandt durch Geburt in mütterlicher Linie
.
Das Warum klagt eher die Umstände an. Warum sind Frauen heute immer noch das
gesellschaftlich unterlegende Geschlecht? Warum werden Mütter nicht
von der Gemeinschaft umsorgt? Warum gibt es heute Väter, die nahezu
verzweifelt um ihre Kinder kämpfen? Und und und...
Auf diese Warum-Frage gibt es in der
Regel einfache, gesellschaftskritische, Antworten. Beziehen wir
jedoch in die Gesamtsicht noch den entwicklungsbedingten (auf das
artgerechte Sein bezogene) Blick mit ein, führt uns das über das
Warum hinaus zu der Frage nach dem Wie und dem kausalen
Zusammenhang. Nehmen wir z.B. die Väter – Warum kämpfen Väter
heute auf diese besondere Weise um ihr Kind?
Weil sie es, seit der Status des Vaters von ihnen eingeführt wurde, zum ersten Male nötig haben.
Seitdem das patriarchale System existiert, gehörten Kinder dem Vater, vorausgesetzt er ließ sich dazu herab, sie anzuerkennen. Je nach Zeit und Kultur war der patriarchale Vater und hier besonders der privilegierte Mann, in der Regel auch Herr über Leben und Tod seiner Kinder. Der Herrscher an der Spitze der Hierarchie besaß nur noch als "Herr" die Götter oder einen Gott über sich. Mit der Erschaffung der Götter und vor allem des monotheistischen Gottes, führte der patriarchale Mann ein Rechtfertigungssystem für seine Handlungsweise ein. Diese Ideologie sanktioniert immer noch, dass der 'kollektive Vater' "seine" Kinder und hier besonders die Söhne, auch in den Tod schicken kann.
Heutzutage ist das Kind nicht etwa aus der einstigen Willkür des 'Vaters' wieder in die Fürsorgekompetenz einer Müttersippe zurückgegeben, nein - im Gegenteil, beide, Mutter und Vater, sind dem anonymen kollektiven Vatergeist unterworfen, der sich im Gesetz und im Mainstream niederschlägt und letztlich nur bedingt für das Kind Sorge trägt. Das Aufziehen der Kinder obliegt dem Elternpaar, dessen Handlungsspielraum einer bestimmten Gesetzesstruktur unterworfen ist. Dabei kommt es u.a. zu seltsamen Konsequenzen. Der „Staat“ versucht das Kind vor den Eltern zu schützen, da diese, erfahrungsgemäß, in der isolierten Kleinfamilie das Kind durchaus auch gefährden können. So wird auch eine Scheidung der Eltern vom Gericht prinzipiell an das Jugendamt* gemeldet?
Weil sie es, seit der Status des Vaters von ihnen eingeführt wurde, zum ersten Male nötig haben.
Seitdem das patriarchale System existiert, gehörten Kinder dem Vater, vorausgesetzt er ließ sich dazu herab, sie anzuerkennen. Je nach Zeit und Kultur war der patriarchale Vater und hier besonders der privilegierte Mann, in der Regel auch Herr über Leben und Tod seiner Kinder. Der Herrscher an der Spitze der Hierarchie besaß nur noch als "Herr" die Götter oder einen Gott über sich. Mit der Erschaffung der Götter und vor allem des monotheistischen Gottes, führte der patriarchale Mann ein Rechtfertigungssystem für seine Handlungsweise ein. Diese Ideologie sanktioniert immer noch, dass der 'kollektive Vater' "seine" Kinder und hier besonders die Söhne, auch in den Tod schicken kann.
Heutzutage ist das Kind nicht etwa aus der einstigen Willkür des 'Vaters' wieder in die Fürsorgekompetenz einer Müttersippe zurückgegeben, nein - im Gegenteil, beide, Mutter und Vater, sind dem anonymen kollektiven Vatergeist unterworfen, der sich im Gesetz und im Mainstream niederschlägt und letztlich nur bedingt für das Kind Sorge trägt. Das Aufziehen der Kinder obliegt dem Elternpaar, dessen Handlungsspielraum einer bestimmten Gesetzesstruktur unterworfen ist. Dabei kommt es u.a. zu seltsamen Konsequenzen. Der „Staat“ versucht das Kind vor den Eltern zu schützen, da diese, erfahrungsgemäß, in der isolierten Kleinfamilie das Kind durchaus auch gefährden können. So wird auch eine Scheidung der Eltern vom Gericht prinzipiell an das Jugendamt* gemeldet?
Väter kämpfen also heute weniger um
das Wohl ihrer Kinder, sondern eher um das sogenannte Sorge- oder
Mitbestimmungsrecht am Kind. Und zwar gegen die Mütter.
Warum tun sie es? Auch und meiner Meinung nach vor allem, weil ein Kind für einen autonomen Erwachsenen eine besondere Form der Zugehörigkeit bedeutet - die übriggebliebene Identifikation mit dem verwurzelten Sein. Sahen sich in der Vergangenheit die Menschen eher in ihrer Bindung zu den vorangegangenen Ahninnen verwurzelt, findet heute eine Art der Umkehrung statt. Es wird sich quasi in die Zukunft verbunden.
Stellen wir also die Wie – Frage... wie kam es zu dieser Verlorenheit der (einsamen) Väter. Das wiederum eröffnet einen weiten Betrachtungskomplex an dessen Ende die Erkenntnis stehen wird, dass unsere Männer, die sich nur noch über die Vaterideologie zu definieren haben, kollektiv vergessen mussten, dass sie auch bzw. vor allem Söhne (von Müttern) und Brüder (von Schwestern) sind. Weder Frauen noch Männer pflegen heute kaum eine alltägliche Bindung zu ihrer konsanguinen** Herkunft.
Die dadurch verschwundene (essentielle) Zuwendung im Alltagsgeschehen und der, auch für Erwachsene bedeutsame, kaum vorhandene Geborgenheitseffekt kann nicht allein durch einen (gewählten fremden, also nicht verwandten) „Partner“ ersetzt und auch nicht vom eigenem Kind aufgefangen werden. Es wird immer davor gewarnt, dass Alleinerziehende ihr Kind als Partnerersatz missbrauchen könnten, dabei wird ständig übersehen, dass unsere Kinder schon seit langem als Sippenersatz für ihre 'Eltern' herhalten müssen.
Wahrscheinlich werden wir die derzeitigen Strukturen, die auf der Paarideologie und dem Mangelkonstrukt Kleinfamilie aufgebaut sind, nicht so schnell korrigieren können, um wieder in die Geborgenheit einer generationsübergreifenden Artgerechtigkeit zurückzufinden, aber wir könnten schon mal überlegen 'Wie' das zu schaffen wäre.
(* http://www.muetterblitz.de/Gerichtskrimi/datenschutz.masp
Warum tun sie es? Auch und meiner Meinung nach vor allem, weil ein Kind für einen autonomen Erwachsenen eine besondere Form der Zugehörigkeit bedeutet - die übriggebliebene Identifikation mit dem verwurzelten Sein. Sahen sich in der Vergangenheit die Menschen eher in ihrer Bindung zu den vorangegangenen Ahninnen verwurzelt, findet heute eine Art der Umkehrung statt. Es wird sich quasi in die Zukunft verbunden.
Der modere patriarchale Mensch
verhält sich wie eine Art Patient 0, bei dem alles beginnt und der
seine Zugehörigkeit nur über seine Person und seine Nachkommen
definiert. Und auch Frauen fällt es schwer, sich in eine, in die
Vergangenheit reichende,
Ahninnenreihe zu stellen bzw. sich als Teil der pragmatischen
Evolution zu sehen.
Stellen wir also die Wie – Frage... wie kam es zu dieser Verlorenheit der (einsamen) Väter. Das wiederum eröffnet einen weiten Betrachtungskomplex an dessen Ende die Erkenntnis stehen wird, dass unsere Männer, die sich nur noch über die Vaterideologie zu definieren haben, kollektiv vergessen mussten, dass sie auch bzw. vor allem Söhne (von Müttern) und Brüder (von Schwestern) sind. Weder Frauen noch Männer pflegen heute kaum eine alltägliche Bindung zu ihrer konsanguinen** Herkunft.
Die dadurch verschwundene (essentielle) Zuwendung im Alltagsgeschehen und der, auch für Erwachsene bedeutsame, kaum vorhandene Geborgenheitseffekt kann nicht allein durch einen (gewählten fremden, also nicht verwandten) „Partner“ ersetzt und auch nicht vom eigenem Kind aufgefangen werden. Es wird immer davor gewarnt, dass Alleinerziehende ihr Kind als Partnerersatz missbrauchen könnten, dabei wird ständig übersehen, dass unsere Kinder schon seit langem als Sippenersatz für ihre 'Eltern' herhalten müssen.
Wahrscheinlich werden wir die derzeitigen Strukturen, die auf der Paarideologie und dem Mangelkonstrukt Kleinfamilie aufgebaut sind, nicht so schnell korrigieren können, um wieder in die Geborgenheit einer generationsübergreifenden Artgerechtigkeit zurückzufinden, aber wir könnten schon mal überlegen 'Wie' das zu schaffen wäre.
(* http://www.muetterblitz.de/Gerichtskrimi/datenschutz.masp
(** konsanguin – verwandt durch Geburt in mütterlicher Linie
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen