'wir loben andere und uns selbst nicht
genug und wir werden zu selten gelobt'... so die gängige Meinung,
die mir immer wieder begegnet. Wenn wir uns gegenseitig mehr loben
würden, ginge es uns allen besser. Aber stimmt das?
Das Loben erfolgt in der Regel von oben
nach unten. Der Ältere lobt den Jüngeren, der Lehrer den Schüler,
der Chef den Angestellten, der Experte den Amateur, der Wissende den
Unwissenden... und manchmal kommt es einem auch so vor als würden
Frauen nur von Männern gelobt. Anders herum ist es in unserer Kultur
eher unangemessen. Das Loben für Andere setzt voraus, dass ich einschätzen
kann, dass es gut und richtig ist, was sie tun.
Es gibt also immer einen der beurteilen
kann, ob das Verhalten, die Arbeit, die Bemühung zu loben ist oder
nicht. Und damit ist dies Art Lob auch eine gewisse Form der
Demütigung. Aber vielleicht gibt es auch noch andere Formen des
Lobes.
Mag ein Kleinkind noch in Entzücken
verfallen, wenn die Mutter mit Begeisterung in der Stimme und einem
Strahlen im Gesicht dem Winzling versichert: Das hast du ganz toll
gemacht, mein Schatz... dabei ist für den Zwerg die Wortwahl kaum
von Bedeutung, hier zählt Körpersprache (Zugewandtheit), die
entsprechende Stimmmodulation und das glückliche Gesicht der
lobenden Person. Das kleine Kind, das noch ganz viel Orientierung
braucht, um sich in seinem Nähe-Umfeld in den bestehenden
Beziehungsregeln zurecht zu finden und um sich anzupassen, ist auf
diese Zustimmung seines Seins und Tuns angewiesen. Dabei geht es
weniger darum erfreut zu sein, dass das Verhalten des Kindes Anklang
fand oder dass es nun gelernt hat Türmchen zu bauen, sondern darum,
dass es sich angenommen und geborgen fühlt.
Eine der wichtigsten
menschlichen Überlebensregeln im Sinne der Evolution lautet: am besten bist aufgehoben in
einem wohlwollenden, verlässlichen Menschenkreis, in dem du dich
angenommen, akzeptiert und geliebt fühlst. Je kleiner wir sind,
desto eher ist das, was allgemein unter 'loben' verstanden wird, noch
zu tolerieren.
Das größere Schulkind reagiert
dagegen auf ein: 'das hast du aber fein gemacht', wohl eher irritiert
oder beleidigt. Etwas ganz anderes ist es jedoch, wenn in einem Lob
Bewunderung und Anerkennung ob einer individuellen oder besonderen
Leistung mitschwingt (wenn z.B. ein Elternteil allen Grund hat der
Zwei in Mathe seines Sprösslings Bewunderung zu zollen, wenn er
selbst über eine Vier selten hinauskam).
Ich ersetze daher das „Loben“ viel
lieber durch die Begriffe Akzeptanz und Anerkennung. Auch wenn wir Frauen uns untereinander
nicht genug loben, hat das viel damit zu tun, dass immer noch zu
wenig Achtsamkeit, Wertschätzung und Zustimmung den alltäglichen
Umgang untereinander bestimmt. Wir wünschen uns zwar, dass andere uns
anerkennen, reagieren bei Lob jedoch eher verhalten bis misstrauisch.
Und das ist nicht verwunderlich ist, trugen doch die letzten tausende Jahre nicht dazu bei, die Frau an sich, als das wunderbare Wesen zu sehen, dass sie von Natur aus nun mal ist. Außerdem wurde der naturgemäße innige Verbund von Großmüttern, Müttern, Töchtern und Schwestern gründlich zerschlagen ... einander entfremdet und zur Konkurrentin um den Mann gemacht, bekommt selbst ernst gemeintes Lob von der nächsten Verwandten oder Freundin, den bitteren Beigeschmack eines Lippenbekenntnisses ... fangen wir also mit bewusster Achtsamkeit, aufrichtiger Anerkennung und wohlwollender Zuneigung an...
Und das ist nicht verwunderlich ist, trugen doch die letzten tausende Jahre nicht dazu bei, die Frau an sich, als das wunderbare Wesen zu sehen, dass sie von Natur aus nun mal ist. Außerdem wurde der naturgemäße innige Verbund von Großmüttern, Müttern, Töchtern und Schwestern gründlich zerschlagen ... einander entfremdet und zur Konkurrentin um den Mann gemacht, bekommt selbst ernst gemeintes Lob von der nächsten Verwandten oder Freundin, den bitteren Beigeschmack eines Lippenbekenntnisses ... fangen wir also mit bewusster Achtsamkeit, aufrichtiger Anerkennung und wohlwollender Zuneigung an...
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